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Am Morgen des 10. Februar 1970 wartete Arye Katzenstein gemeinsam mit seinem Vater Heinz auf den Weiterflug ihrer Maschine am Flughafen München-Riem. Es war ein ganz normaler Zwischenstopp auf einer Geschäftsreise – nichts deutete darauf hin, dass dieser Tag in die Geschichte eingehen würde. Doch dann geschah das Unvorstellbare: Palästinensische Terroristen eröffneten das Feuer im Transitbereich. Schüsse fielen, Menschen schrien, Handgranaten flogen durch die Luft.
Inmitten dieses Chaos handelte Arye instinktiv – und mit unglaublichem Mut. Als eine Granate in unmittelbarer Nähe explodierte, warf er sich schützend über seinen Vater und andere umstehende Passagiere. In diesem Moment zählte für ihn nur eines: das Leben der anderen. Durch seine selbstlose Tat rettete er viele – bezahlte jedoch mit dem eigenen Leben. Arye wurde nur 32 Jahre alt. Er hinterließ seine Frau und drei kleine Kinder, das jüngste gerade einmal drei Monate alt.
Sein Tod war ein Schock – für die Familie, für Israel, für viele, die später von diesem mutigen Akt erfuhren. In Israel galt er schnell als Held. Der damalige Präsident Jitzchak Navon schrieb der Familie einen bewegenden Brief, in dem er versprach, dass das Land sein Andenken bewahren werde. Doch in Deutschland – dem Ort, an dem Arye sein Leben verlor – blieb die öffentliche Anerkennung lange aus. Mehr als fünf Jahrzehnte vergingen, bis sich etwas bewegte.
Am 10. Februar 2025, genau 55 Jahre nach dem Anschlag, wurde endlich ein Denkmal für Arye Katzenstein auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens München-Riem eingeweiht. Die Stadt München, das israelische Generalkonsulat, die Familie, Unterstützer aus der Zivilgesellschaft und die Künstlerin Alicja Kwade kamen zusammen, um seiner Tat würdig zu gedenken. Der Münchner Oberbürgermeister bat in seiner Rede um Entschuldigung für das jahrzehntelange Schweigen und würdigte Aryes Mut als ein Beispiel für die Kraft der Menschlichkeit inmitten von Terror und Gewalt.
Heute steht das Denkmal nicht nur für eine einzelne Tat. Es erinnert an die Verantwortung, die wir alle tragen – für das Erinnern, für das Hinschauen, für das Anerkennen jener, die im entscheidenden Moment über sich hinauswachsen. Arye Katzensteins Mut ist ein Vermächtnis. Sein Opfer bleibt unvergessen.
Rechercheauftrag
Ermittle im Zusammenhang vom Attentat am Münchner Flughafen- Riem vom 10.2.1970, was Ari Katzenstein für eine Rolle spielte
Ereignisse
Datum
10.02.1970
Beschreibung
Am 10. Februar 1970 ereignete sich auf dem Flughafen München-Riem ein palästinensischer Terroranschlag, der bis heute weitgehend im Schatten anderer Ereignisse geblieben ist – und doch tiefe...
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